Was sind adressierbare LED-Streifen (SPI)? – Der große Ratgeber für Technik, Anschluss & Produktauswahl
SPI LED-Streifen verstehen und richtig anschließen – Technik, Tipps und Produktempfehlungen
Adressierbare LED-Streifen – auch digitale, SPI oder pixel LED-Streifen genannt – ermöglichen es, jede LED einzeln oder in Gruppen zu steuern. Das bedeutet: Farbverläufe, Wellen, Regenbogeneffekte oder Animationen lassen sich präzise und dynamisch realisieren – perfekt für kreative Lichtinstallationen mit maximaler Kontrolle.
In diesem Beitrag erfährst du alles, was du über diese Technologie wissen musst:
- Wie funktionieren adressierbare LED-Streifen?
- Wie schließt man sie korrekt an?
- Welche Steuerung ist nötig?
- Was sind Built-in- und External-ICs?
- Und: Wie findest du den passenden LED-Streifen für dein Projekt?
Im Fokus stehen vor allem SPI-Streifen, da diese besonders im privaten Bereich, bei DIY-Projekten und bei Smart-Home-Setups weit verbreitet sind.
Was sind adressierbare LED-Streifen?
Adressierbare LED-Streifen unterscheiden sich von klassischen einfarbigen oder RGB/RGBW-Streifen durch ihren integrierten Mikrocontroller-Chip (IC). Dadurch können LEDs individuell oder in Gruppen (z. B. je 3 LEDs) angesteuert werden.
Jede LED oder LED-Gruppe empfängt dabei digitale Signale über ein Datenprotokoll wie SPI oder DMX. Mit einem geeigneten Controller kann man so fließende Farbwechsel, blinkende Muster, Lauflichter oder sogar Musikvisualisierungen programmieren – in Echtzeit.
Anwendungsbereiche von adressierbaren LED-Streifen
Adressierbare LED-Streifen kommen überall dort zum Einsatz, wo flexible und dynamische Lichtgestaltung gefragt ist:
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Gaming-Setups & Ambilight-Systeme
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Wohnzimmer-, Regal- und indirekte Deckenbeleuchtung
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Weihnachts- & Dekobeleuchtung mit Effekten
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Messe- & Ausstellungsstände
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Theater, Bühne & Events
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Interaktive Kunstprojekte & Installationen
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Professionelle Lichttechnik (DMX-basierte Systeme)
SPI vs. DMX – Welches System ist das richtige?
Merkmal | SPI (Serial Peripheral Interface) | DMX (Digital Multiplex) |
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Zielgruppe | DIY, Heim, Makers, Smart Home | Profis, Veranstaltungstechnik, Architektur |
Steuerbarkeit | Sehr präzise (einzeln oder je Pixelgruppe) | Gruppenweise, universenbasiert (512 Kanäle) |
Verkabelung | Einfach (V+, GND, DATA ggf. CLOCK oder Backup-DATA) | Speziell (DMX-Kabel, XLR-Anschlüsse) |
Anzahl LEDs | Bis zu mehrere Hundert pro Controller | Bis zu 170 RGB-LEDs pro DMX-Universum |
Latenz | Sehr gering | Gering bis mittel |
Flexibilität | Hoch (Custom-Software & Effekte) | Mittel (meist vorkonfiguriert) |
Fazit: SPI eignet sich ideal für Heimprojekte, Smart-Home-Setups und flexible Anwendungen. DMX ist sinnvoll für professionelle Lichtshows und Theatertechnik.
Built-in IC vs. External IC – was ist der Unterschied?
Built-in IC
Beispiel: WS2812B, SK6812, APA102
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Der IC ist direkt in der LED verbaut.
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Spart Platz, einfach in der Anwendung.
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Sehr feiner/kleinteiliger Lauflichteffekt.
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Ideal für kompakte, kreative Anwendungen.
External IC
Beispiel: WS2811, TM1814, WS2814
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Der IC sitzt zwischen den LEDs auf der Leiterbahn.
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Kostengünstiger in der Herstellung
- Gut geeignet für größere Installationen.
Anschluss & Verkabelung
Vor dem Anschluss beachten:
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Spannung checken: 5 V, 12 V oder 24 V – Netzteil muss passen.
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Strombedarf berechnen: Beispiel: 5 V WS2812B ≈ 60 mA pro LED bei voller Helligkeit.
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Maximalstrom Controller: Bei Installationen über 5 m solltest du den Maximalstrom des Controllers beachten. Diesen findest du in der Regel in der Produktbeschreibung oder im Datenblatt. Sollte der Strom den max. Wert überschreiten, musst du die Stromzufuhr des LED-Streifens direkt an das Netzteil anschließen.
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Signalrichtung beachten: Immer „Data In“ am Anfang des Strips verbinden.
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Einspeisung: Bei größeren Installationen mehrere Einspeisepunkte (besonders bei 5 V!). Häufigkeit der Einspeisungen richtet sich nach der Spannung, Leistung und Pixeldichte. Je höher die Spannung und je geringer die Pixeldichte, desto längere Strecken ohne zusätzliche Einspeisungen sind möglich.
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Kühlung: Bei dichter Bestückung oder Vollleistung zur verbesserten Lebensdauer einplanen.
Typischer SPI-Anschluss (z. B. WS2812B):
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+V → Netzteil (z. B. 5 V)
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GND → Netzteil & Controller
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DATA IN → Controller-Datenausgang
Optional: CLOCK bei 4-poligen Systemen (z. B. APA102) oder BACKUP-DATA zur Ausfallsicherung (z.B. WS2815)
Schritt-für-Schritt: Anschluss und Inbetriebnahme
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Streifen ausmessen, ggf. kürzen (nur an Schnittmarken!)
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Anschlüsse löten oder verbinden
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Passendes Netzteil anschließen
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Controller mit LED-Streifen verbinden (Data In!)
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Controller einrichten oder Steuergerät konfigurieren (z. B. mit WLED, Arduino oder PixelIt)
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Testlauf starten & Effekte konfigurieren
Tipp: Für größere Projekte sind Repeater oder Signal-Splitter nützlich.
Vorteile adressierbarer LED-Streifen
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Einzelne LEDs steuerbar → maximale Gestaltungsfreiheit
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Animationen & Effekte realisierbar
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App- oder WLAN-Steuerung mit WLED & Co.
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Modular & kürzbar
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RGB oder RGBW möglich
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Integrierbar in Smart-Home-Systeme
Nachteile
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Aufwändigere Verdrahtung im Vergleich zu einfarbigen Streifen
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Controller & ggf. Programmierung nötig
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Höherer Stromverbrauch bei voller Helligkeit
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Längenbegrenzung durch Spannungsabfall & Datensignal
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Nicht alle Controller unterstützen alle Chips
So findest du den passenden SPI-Streifen
Fazit
Adressierbare SPI-LED-Streifen bieten enorme kreative Freiheit und Technikspaß. Ob für indirekte Raumbeleuchtung, ein Gaming-Setup oder künstlerische Installationen – mit der richtigen Auswahl und etwas Know-how entstehen eindrucksvolle Ergebnisse.